Kompotoi-Erde im Einsatz: Von Biergenuss und Kreislaufwirt­schaft

Ahoi Hill und Kompotoi zeigen, wie Kreislaufwirtschaft zum Geniessen aussehen kann. Wir haben das eigene Hopfenfeld der kleinen Craft Beer Brauerei mit nährstoffreicher Komposterde gedüngt, deren Ausgangsstoffe unter anderem aus Trockentoiletten stammen. Eine Schnapsidee? Nein, eine Bieridee, natürlich!

Schnellübersicht

Eine besondere Ernte

Womöglich ist die Idee zu dieser Kooperation tatsächlich bei einem Bier entstanden (wie viele gute Ideen – alternativ wahrscheinlich auf der Toilette ;O). Aber sie ist auch naheliegend. Denn was passt besser zusammen als eine Craft Beer Brauerei mit eigenem Hopfenanbau, die Wert auf Regionalität und Liebe zur Natur legt, und ein Unternehmen, das sich auf die Fahnen geschrieben hat, den regionalen Nährstoffkreislauf zu schliessen? 

Das Hopfenfeld der Ahoi Hillbillies liegt malerisch in Dällikon. Eine lange Reihe saftig grüner Pflanzen rankt sich an Drähten weit über Kopf in die Höhe. Fünf Jahre sind sie inzwischen alt. Das Besondere an der diesjährigen Ernte wird sein, dass der Hopfen in seiner Reifephase nochmal einen besonderen Nährstoffschub bekommen hat. Im Hochsommer wurden die Pflanzen mit Komposterde aus den Inhalten von unseren Trockentoiletten gedüngt. Hopfenpflanzen sind mehrjährig und ab einem gewissen Alter sehr robuste Pflanzen, die aber natürlich regelmässig gepflegt und gut versorgt werden wollen.

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Was ist drin im Kompotoi-Kompost?

Die Häufchen selbst machen unterm Strich nur einen kleineren Teil vom Kompost aus – und trotzdem einen wichtigen. Neben Einstreu, Toilettenpapier und Urin, die auch im Feststoffkübel der Toilette landen, kommen vor allem noch Zusatzstoffe in den Kompost. Ca. 70% sind Grünschnitt und andere Bioabfälle. Dazu kommen nochmal rund 10-20% lehmhaltiger Boden und reifer Kompost zum Animpfen, so dass die Mikroorganismen optimal arbeiten können. Der Human Output bringt vor allem zusätzlich Stickstoff, Phosphor und Kalium in die Mischung.

Natürlicher Dünger

“Es entspricht genau unserer Firmenphilosophie mit natürlichen Düngemitteln zu arbeiten, die den Kreislauf der Natur eben respektieren. Mit dem Kompotoi-Kompost geht es den Pflanzen jedenfalls super!”, sagt Pascal Good schmunzelnd.

Die Düngung ist dabei nur eine von vielen Komponenten zur Pflanzengesundheit. Die Ernte ist zu einem grossen Teil wetterabhängig: Wieviel Sonne, wieviel Wasser bekommt der Hopfen ab. Das Ahoi Hill Team schaut dem Erntetermin in wenigen Tagen freudig entgegen. Das fertige Bier wird es Ende Oktober geben.

Cheers, Kreislaufwirtschaft!

Ist es komisch, wenn die Geheimzutat in dieser Saison aus menschlicher Produktion kommt? Nein, sagt Initiator David Kägi: “Es kommt ja kein Pipi ins Bier, sondern ein nährstoffreicher organischer Materialmix wird zu Komposterde verarbeitet, die vergleichbar ist, mit anderem guten Bodendünger. Ich finde vielmehr die Idee grossartig. Hier haben wir die Möglichkeit zu einer wirklichen Kreislaufwirtschaft. Wir bauen ja nicht umsonst unseren Hopfen selbst an und beziehen unsere Gerste aus dem nahen Dänikon. Es geht um regionales Handwerk und darum, zu wissen, wo die Ausgangsstoffe herkommen. Wenn wir zusätzlich den Kreislauf schliessen können und das beste aus unserem Human Output wieder dahin zurückgeben, wo die Pflanzen es brauchen, da schmeckt das Ergebnis doch gleich noch besser.”

Den Kreislauf ankurbeln

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