Geschichte
Komm mit auf eine kleine Kompotoi-Zeitreise!
Wir sind zwar noch ein junges Unternehmen und trotzdem reicht unsere (Vor)Geschichte schon ein ganzes Stück zurück. Hier bekommst du einen Einblick in die Anfänge, die Professionalisierung, Rückschläge, Rückenwind und wo wir heute stehen.
Los geht´s im Jahr...
Die Idee, in der Schweiz Komposttoiletten zu vermieten, entsteht in Jojo Casanova-Linders Kopf im Rahmen einer Weiterbildung zum Thema Permakultur. In Indien besucht er ein Projekt, das Komposttoiletten herstellt. Es begeistert ihn, wie einfach aus menschlichen Ausscheidungen gute und wertvolle Erde hergestellt werden kann.
Jojo und seine Mitstreitenden Laila Rüesch und Marcos García Tomé werden angefragt, ein legendäres Surfer-Event von Sudden Rush mit einer Komposttoilette auszustatten. Die drei Freunde nehmen die Herausforderung an und bauen einen ersten Prototypen. Der Kunde ist überglücklich, dass seine Gäste nicht mehr die herkömmlichen Plastik-Chemie-Toiletten benutzen müssen, und der Erfindergeist der InitiantInnen ist geweckt. Ende 2012 gründen sie den Verein Kompotoi.
Im Jahr 2014 werden 10 weitere Toiletten produziert, jetzt als fixe Häuschen – die erste Kompotoi-Kleinserie. Im folgenden Jahr werden rund 35 weitere, verbesserte Kompotois gebaut. Immer mehr Aufträge kommen und es zeigt sich, dass das «System Kompotoi» Anklang findet und funktioniert.
Die Kompotoi AG wird gegründet und wir bauen 50 Stück der ersten Serie der neuen Generation Kompotois. Gleichzeitig muss der Verein seine neue Aufgabe finden. Die Kompotoi AG mit ihrer bereits großen Erfahrung im Bereich der wasserlosen Toiletten wird jetzt auch für andere Trockentoiletten-Systeme hinzugezogen: Wir installieren die erste öffentliche Trockentoilette in der Deutschschweiz und in Basel gleich zwei Kazubas.
Der Winter 2018/2019 ist geprägt vom bis dahin größten Bau in der Geschichte von Kompotoi: Wir fertigen 150 Kompotois, 20 Pissoirs und eine erste Serie von 10 barrierefreien Toiletten. Am Bau beteiligt sind Kuratle & Jaecker, Holz Alang und die Stiftung Büel. Viele Arbeiten werden auch von unseren Mitarbeitenden ausgeführt. Außerdem werden die Standorte Basel, Bern und Graubünden neu eröffnet. So entsteht ein Partnerschaftsmodell für externe Firmen, die die Kompotois neu in ihr Sortiment aufnehmen, wie zum Beispiel die Bühler Transporte AG aus Thusis.
2020 kommen nicht nur neue Standorte in der Romandie und in der Ostschweiz hinzu, wir finden mit Darmstadt und München erstmals Partner in Deutschland. Leider macht die Corona-Pandemie uns einen gewaltigen Strich durch die Rechnung: Fast 400 Events, die bereits bestätigt sind, werden abgesagt. Insbesondere zu Beginn der Pandemie müssen wir uns um die Zukunft von Kompotoi große Sorgen machen. Mitte des Jahres kommen dann zum Glück doch noch Aufträge, speziell im Tourismus-Bereich, von Gemeinden sowie hie und da eine ökologische Baustelle.
Immer noch mitten in der Pandemie, stehen wir vor der Prognose für das kommende Jahr 2021: Glauben wir, dass der Trend trotz Corona bergauf geht und produzieren nochmals 100 Kompotois? Keine einfache Entscheidung. Mitte des Jahres ist dann sicher, dass es sich gelohnt hat: Von Juli bis September sind wir komplett ausgebucht.
Zusammen mit anderen Akteur:innen aus Wissenschaft und Wirtschaft gründen wir am World Toilet Day den Verein VaLoo mit, um gemeinsam eine starke Stimme für neue, ressourcenorientierte Sanitärsysteme zu sein. Aufklärung, Wissenstransfer, Vernetzung und der kontinuierliche Einsatz für einen gesicherten rechtlichen Rahmen zur Verwendung des «Human Output» als Ausgangsstoff für Erde und Düngemittel ist das Ziel des Verbands.
2022 ist ein besonderes Jahr: Vor 10 Jahren wurde der Verein Kompotoi gegründet und die Idee der mobilen Komposttoiletten zum ersten Mal umgesetzt. Wir feiern das mit einem großen Fest. Um die Nachfrage nach Corona zu stemmen, werden 400 Kompotoi Classic und 30 barrierefreie Kompotois gebaut. Einen großen Teil der Arbeiten übernimmt die Arbeitsintegrationsinstitution Dock Gruppe. Bei den barrierefreien Anlagen haben wir Blumer und Lehmann als Partner gefunden. Das Holz liefert nach wie vor Kuratle und Jäcker. Mit den neuen Partnern steigert sich die Qualität unserer Produkte nochmal und wir sind sehr glücklich, die Arbeiten unter so perfekten Partnern zu verteilen.
Daneben startet unser Kompostierungspilot zusammen mit VaLoo und der Baumschule Kunz in Uster. Es geht darum, die wissenschaftliche Datengrundlage zu verbreitern und unter realen Bedingungen zu zeigen, dass einer offiziellen Zulassung von Trockentoiletteninhalten als Ausgangsstoff für Komposte nichts im Wege steht.
2023 steht ganz im Zeichen der Verbreiterung: Wir können mit neuen Standorten in Thun, im Tessin und bei Ulm unseren Kund:innen kurze Wege bieten. Gleichzeitig brechen wir den Vermietungsrekord mit 756 Kompotois, die zeitgleich in der Schweiz im Einsatz sind – darunter unter anderem die Tour de Suisse und das Klimacamp München (von dem das Bild oben stammt). Ausserdem erhält unsere Produktfamilie Zuwachs mit dem Kompotoi Petit, als erste Toilette ohne Kabine aussenrum.
Mit 2024 wechselt unsere Produktion zu Blumer Lehmann. Der renommierte Partner ist bekannt für seinen hochwertigen Holzbau und durch die Fertigung in Gossau können wir die Wege kurz halten. Ende Mai erreicht uns die grossartige Nachricht, dass Kompotoi von der Hochschule HEIG-VD mit dem Ethikpreis ausgezeichnet wird. Wir sind extrem glücklich, dass das Thema sanitäre Kreislaufwirtschaft damit ein wichtiges Stück Aufmerksamkeit und Zuspruch erhält.
Was Kompotoi ausmacht
Wir kompostieren nicht nur deinen «Human Output», sondern wir versuchen im ganzen Betrieb, eine bessere Erde zu hinterlassen.
Finde heraus, wie Kompotoi sich für eine bessere Welt einsetzt.
Wie die Veredelung funktioniert
In den gesammelten Feststoffen sowie im Urin schlummert grosses Potential. Was in der Regel als Abfall entsorgt wird, ist eigentlich eine Ressource – wenn es richtig gesammelt und weiterverarbeitet wird.